Go like Silk
Kostenfreie Workshop- und Vortragsreihe
Amtsdeutsch
ohne Angst
Strategien für einen emanzipierten Umgang mit behördlicher Kommunikation
Über das Projekt
Was ist das Projekt?
„Amtsdeutsch ohne Angst: Strategien für einen emanzipierten Umgang mit behördlicher Kommunikation“ ist ein Projekt, das 2025 im Rahmen des Wiener Demokratiejahres von Go like Silk konzipiert und ins Leben gerufen wurde. Das Ziel des Projekts ist es, Menschen die Angst vor behördlicher Kommunikation zu nehmen und ihnen dadurch größere Teilhabe am demokratischen Prozess zu ermöglichen. Das Projekt besteht aus Workshops und interaktiven Vorträgen, die in unregelmäßigen Abständen stattfinden und kostenfrei angeboten werden.
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Das Lesen und Verstehen von behördlichen Texten ist Grundvoraussetzung für die Partizipation an einem Großteil demokratischer Prozesse. Viele Menschen aber fühlen sich von dieser Art der schriftlichen Kommunikation überfordert; es fehlt ihnen (daher) die Bereitschaft, sich zielgerichtet mit solchen Texten auseinanderzusetzen. Das kann weitreichende Konsequenzen mit sich bringen, zum Beispiel wenn Briefe wochenlang nicht geöffnet, Formulare nicht vollständig ausgefüllt oder Angebote nicht genutzt werden.
In unseren Workshops arbeiten wir mit authentischen Texten aus dem Behördenalltag in Wien (Bescheide, Ladungen, Formulare, etc.), die wir anhand unterschiedlicher Aktivitäten analysieren und verständlich machen. Teilnehmende lernen, effizient mit Amtstexten umzugehen und autonom auf sie zu reagieren. In unseren Vorträgen diskutieren wir die Rolle offizieller Texte für die Erhaltung einer demokratischen Gemeinschaft und verorten die Relevanz von Verstehenskompetenz im persönlichen Lebensalltag in Hinblick auf Partizipation und Zugehörigkeit.
Inhalte
Workshops
Die Workshops sind auf die in Österreich wichtigen Konventionen des Schriftverkehrs zwischen offiziellen Stellen und Privatpersonen zugeschnitten. Wir setzen uns mit häufig in der Amts- und Behördensprache verwendeten Formulierungen auseinander und besprechen unterschiedliche sprachliche Normen und Höflichkeitsformen sowie Abkürzungen und typische informationstragende Formatierungsmuster.
Teilnehmende erhalten Arbeitsunterlagen mit echten Texten aus unterschiedlichen Kontexten, Analysemodelle für unterschiedliche Situationen sowie Checklisten zum Textverständnis, zum Formulieren von Fragen und zur Analyse der eigenen Reaktionen und Bedürfnisse in schriftlicher Kommunikation.
Wir besprechen die Hintergründe und Notwendigkeit der sprachlichen Komplexität amtlicher Mitteilungen und behördlicher Dokumente in Österreich im Sinne der Gewährleistung demokratischer Prozesse. Teilnehmende lernen, die Bedeutung solcher Texte für das gesellschaftliche Zusammenleben besser nachzuvollziehen, was ihre Verstehensbereitschaft zusätzlich steigert und es ihnen erleichtert, sich aktiv in diese Prozesse einzubringen.
Vorträge
Die Vorträge sind interaktiv gestaltet und finden jeweils nach ein bis zwei Wochen nach einem Workshop statt. Wir präsentieren das Projektkonzept und besprechen Ergebnisse der einzelnen Workshops mit Journalist:innen, Fachpersonen, Studierenden, Verwaltungspersonal etc. Bisherige Workshopteilnehmende werden eingeladen, ihre Erfahrung und Eindrücke mit dem Publikum zu teilen.
Die Vorträge dienen außerdem der fachlichen Auseinandersetzung mit Kolleg:innen zur Umsetzung des Projektkonzepts für andere Lehrkontexte und fügen sich in eine breitere Diskussion zur Bedeutung behördlicher Texte für das Funktionieren des demokratischen Zusammenlebens ein.
Workshopleitung & Vortragende
Die Workshops und Vorträge werden gemeinsam von Michèle Cooke und Michael En gestaltet und gehalten.
Zielgruppen
„Amtsdeutsch ohne Angst“ richtet sich an Menschen, die in Wien leben und die Deutsch als erste Sprache oder mindestens auf B2-Niveau sprechen.
- Menschen, die angstfrei und selbstbewusst an demokratischen Kommunikationsprozessen teilnehmen wollen.
- Menschen, die mit der Sprache des österreichischen Verwaltungswesens und beruflichen Schriftverkehrs nicht (ausreichend) vertraut sind.
- Menschen, die sich im Umgang mit schriftlicher Behörden- und Amtskommunikation manchmal unsicher fühlen.
- Menschen, die im Umgang mit schriftlicher Kommunikation von behördlichen und anderen offiziellen Stellen auf Schwierigkeiten stoßen und daher Verständnisprobleme erleben und in ihrer Partizipation gehemmt sind.
- Menschen, die erkennen, dass es für sie von Vorteil ist, wenn sie erfolgreich mit schriftlichen Dokumente wie Bescheiden, Urteilen, Ladungen etc. umgehen und auf die an sie gerichteten Anweisungen und Anfragen autonom reagieren können.
Gesellschaftspolitische Ausgangssituation
- Das Verstehen behördlicher und formeller Texte ist Voraussetzung für ein eigenständiges und verantwortungsvolles Leben als Teil einer demokratischen Gemeinschaft.
- Vielen Menschen fehlt es an Vertrauen, selbstbestimmt mit dieser Art der schriftlichen Kommunikation umzugehen. Dies stellt oft eine Barriere in der Kommunikation mit staatlichen Stellen dar.
- Angst vor Schriftlichkeit als gesellschaftlich relevantes Thema ist noch weitgehend tabuisiert.
- Wien ist von Interkulturalität geprägt. In der offiziellen Kommunikation zwischen Institutionen und Menschen treffen unterschiedliche Annahmen aufeinander, basierend auf unterschiedlichen Handlungsbedürfnissen und Erwartungen (Was muss/darf/soll/kann ich tun?). Dies hat Auswirkungen auf vorhandene Hierarchiestrukturen (Wer schreibt wem wie?) und den Umgang mit Autoritätspersonen (Was wird von mir erwartet? Inwiefern kann ich mich einbringen?).
Zielsetzungen
- Empowerment zur Stärkung der Fähigkeit und Bereitschaft zur Partizipation am öffentlichen demokratischen Leben.
- Umsetzung von Lese- und Verstehensstrategien für komplexe schriftliche Behördentexte, Amtsdeutsch und andere offizielle Kommunikation.
- Enttabuisierung des Themas Angst vor Schriftlichkeit und Amtskommunikation im öffentlichen Bewusstsein.
- Förderung des Zugehörigkeitsgefühls zur Wiener Community von Menschen, die sich aufgrund ihrer persönlichen Sprachgeschichte manchmal ausgeschlossen fühlen.
- Kindness Communication als Kommunikationsprinzip vermitteln: Kommunikation nicht als Kampf erleben, sondern als intraaktive Beziehung verstehen, in der alle Beteiligten eigene Bedürfnisse, Ziele und Unsicherheiten haben.
Warum ist es kostenfrei?
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(Where to put this part on this page?)
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Weitere Informationen
To be fluent means to flow.
Go like Silk